Dienstag, 28.03.
Wir haben Neuseeland erreicht, sind im Anflug auf Christchurch und blicken auf die phantastische Bergwelt der Südalpen.
Pünktliche Ankunft, problemlose Passkontrolle und dann wurden wir von 2 Drogenhunden beschnüffelt. Standartprozedur für jeden Einreisenden. Doch nun kam der Schreck, ist der Koffer weg? Das Band war leer und Bärbels Koffer war nicht in Sicht. Eine freundliche Mitarbeiterin kümmerte sich gleich um uns und brachte uns zu Schalter für verlorenes Gepäck. Die Dame vom Schalter wollte mal nachschauen ob der Koffer woanders gelandet war und ein junger Mann begann ein Formular auszufüllen und oh Wunder, der Koffer war auf einmal wieder da. Ein Passagier hatte aus Versehen den Koffer an sich genommen, aber rechtzeitig noch den Irrtum bemerkt. Das ging gerade nochmal gut.
Mit dem Shuttle ging es zum Heartland Hotel Cotswold, im Tudor Stil erbaut. Sieht von aussen besser aus als es innen war. Es ist zwar alles sauber, aber eigentlich längst überfällig zu renovieren und neuzeitlichen Erfordernissen anzupassen.
Wir hatten nun den Nachmittag noch Zeit die Stadt etwas zu erkunden und fuhren mit dem Bus in das Zentrum. Und da sieht man noch eindringlich die Spuren des Erdbebens von 2011 wo vieles zerstört wurde. Ein Highlight war dann noch die Fahrt mit der alten Strassenbahn rund um das Zentrum.
Das Wahrzeichen von Christchurch und im Hintergrund die vom Erdbeben zerstörte Kirche.
Mittwoch, 29.03.
Um 9 Uhr mit dem Taxi zu BRITZ um unser Wohnmobil zu übernehmen. Es kam eine Dame welche die Übergabe machte und wir konnten es kaum fassen als im Gespräch herauskam dass sie vor 20 Jahren ausgewandert ist und bis dahin in einem Ort wohnte, der nicht mehr als 10 Km von unserem Wohnort entfernt ist.
Und nun ging es los, Linksverkehr und ja keinen Fehler machen. Aber es war leichter als gedacht und als wir aus Christchurch raus waren war eh fast kein Verkehr mehr und wir konnten die Landschaft geniessen. Allerdings war das Wetter trübe, es hatte in der Nacht davor auch noch geregnet. Doch je näher wir Richtung Tekapo kamen wurde der Nebel lichter und dann fuhren wir bei strahlendem Sonnenschein Richtung Berge. Wir sahlen bereits in der Ferne den weiss leuchtenden Mount Cook und die ganze Pracht der Südalpen.
In Tekapo angekommen buchten wir zuerst den Rundflug und fuhren dann noch zur Church of the good Sheperd welche direkt am See liegt bevor wir dann am Campingplatz unser Womo einparkten.
Donnerstag, 30.03.
Es ist ein Traumtag mit strahlend blauen Himmel. Wir hatten gestern einen Rundflug gebucht und waren dann um 11:30 Uhr in der Luft. Die „Air Safari“ dauert ca. 50 Minuten und fliegt in die faszinierend schöne Bergwelt der Südalpen mit den höchsten Bergen rund um den Mount Cook. Es war aufregend und unglaublich schön Berge, Gletscher und ewiges Eis aus der Luft und in nächster Nähe zu sehen. Hier für’s erste mal ein paar Bilder von unserem Rundflug.
Der Tasman Gletscher
Das war unser Pilot und es war für mich besonders aufregend denn ich durfte auf dem Sitz des Co-Piloten Platz nehmen und hatte natürlich eine grandiose Aussicht und konnte dem Piloten auch noch bei der Arbeit zusehen. Fliegen lassen wollte er mich aber nicht.
An der Canal Road mit Blick zum Mt. Cook (da gibt es eine Lachsfarm)
Nochmals der Lake Pukaki
Wir fuhren am Lake Pukaki entlang zur Mt. Cook Village. Von da aus kann man einige Wanderungen unternehmen. Ich bin bis zum Kea Point marschiert von wo aus man einen schönen Blick auf den Mt. Cook hat.
Freitag 31.03.
Wir verlassen Twizel um heute bis Dunedin zu fahren.
Eine wunderschöne Bucht, einige Kilometer vor Dunedin.
Bei den Moeraki Boulders, allerdings kann man sie nur bei Ebbe sehen.
keiner weiss wie diese „Rundlinge“ hier entstanden sind.
Wir fuhren weiter nach Dunedin wo wir uns ein bisschen umschauten und dann zu unseren Campingplatz fuhren.
Samstag, 01.04,
Das Wetter meint es nicht gut, grau in grau. Wir beschlossen zur Otago Halbinsel rauszufahren, da gibt es eine Kormoran Kolonie und eine Pinguin Kolonie zu sehen. Am Ende der Halbinsel war es sehr nebelig, dicke Schwaden zogen vom Meer hoch und es machte keinen Sinn für viel Eintrittsgeld die Kolonie zu besichtigen. Also weiter zu den Pinguinen, aber da hatten wir auch Pech. Die Pinguine waren draussen im Meer und kommen erst abends zurück. So, was nun? Fahren wir halt noch zum einzigen Schloss von Neuseeland, dem Larnach Castle. Kaum waren wir oben auf dem Berg zog auch hier der Nebel hoch und es war nichts mit schönen Bildern vom Schloss und vom wunderbaren Garten. Immerhin haben wir dann noch das Schloss von innen besichtigt.
Dann ging es weiter zum nächsten Etappenziel, nach Te Anau und damit sind wir der Westcoast schon ganz nah. Hier noch ein Bild von der Fahrt, ca. 50 Km vor Te Anau bei gewaltiger Wolkenstimung.
Sonntag, 02.04.
Eigentlich war mal geplant den Milford Sound zu besichtigen und eine Bootstour zu unternehmen. Aber die Wetteraussichten waren nicht so gut und ausserdem wimmelt es da nur so von Besuchern. Wir beschlossen deshalb zum Lake Manapuri zu fahren und dann weiter nach Queenstown. Dort angekommen haben wir bei einem Bootsanleger geparkt und festgestellt, ab hier gibt es Bootstouren zum Doubtful Sound. Start um 10:30 Uhr und zurück gegen 18 Uhr. Das Wetter war auch nicht schlecht und es waren nicht viele Leute am Steg, aber dafür noch ein Bus voll mit Chinesen und die trifft man hier auch überall. Kurz entschlossen, Tickets gekauft und dann auf das Boot. Man fährt zuerst über den Lake Manapuri, steigt dann in einen Bus und fährt durch einen tollen Regenwald und über den Wilmot-Pass (672 m) zum Ende des Doubtful Sound und dann geht es mit dem Boot raus bis zum Ende des Sound und somit bis zur Tasmanischen See. Das Boot, ein Katamaran, brettert teilweise mit 40 Std/Km durch den Sound. Es war ein wunderschöner Tag mit vielen Eindrücken und das Wetter hat auch mitgespielt.
Blick vom Pass auf den Doubtful Sound.
Das Boot legt an zur Reise durch den Sound.
Und Wasserfälle, links und rechts in allen Facetten.
Rückfahrt am Abend, volle Kraft voraus über den Lake Manapuri.
Montag, 03.04.
Wir hatten eine saukalte Nacht am Campingplatz am Lake Manapuri. Das Womo hat zwar eine Dieselheizung, aber nur eine Auslassdüse und das reicht auch bei Volldampf nicht. Auch der Campingplatz war von Anno Domini, dafür aber auch noch teuer. Gleich hinter dem Auto beginnt ein Waldstück zum See und das war im Morgenlicht mit all den Moospolstern herrlich anzusehen.
Es ging nun weiter Richtung Queenstown bei herrlichem Wetter und einer eindrucksvollen Landschaft. Hier ein Bild, aufgenommen ca. 20 Km nach Manapuri.
Vom Nordende des Lake Wakatipu geht es dann immer am Ufer entlang Richtung Queenstown.
In Queenstown angekommen fuhren wir zuerst zur Talstation der Skyline Gondola um auf den Bob’s Peak zu kommen. Und das war es auf alle Fälle wert denn es bot sich ein grandioser Ausblick bei schönstem Wetter auf Queenstown.
An der Bergstation kann man auch Bungee Springen und einem reichte der normale Absprung nicht, er musste auch noch auf das Dach klettern um von da aus zu springen:
Nach einer kurzen „Stadtrundfahrt“ mit dem Womo ging es weiter zur Kawaru Historic Bridge um den Bungee Springern zuzusehen. Hier wurden 1988 die ersten kommerziellen Bungee Sprünge angeboten. Mehr davon habe ich auf Video.
Die Fahrt ging weiter nach Cromwell wo wir noch im Supermarkt eingekauft haben (alles teuer) um dann am Campingplatz Holiday Park Top 10 die Nacht zu verbringen.
Dienstag, 03.04.
Bewölkter Himmel, keine Sonne, aber kein Regen. Wir fuhren zuerst noch nach Old Cromwell, eine Art Museum, wo man die alten Häuser nachgebaut hat. Schaut aus wie eine Westernstadt. Dann ging die Fahrt weiter Richtung Haast Pass, über Wanaka und entlang vom Lake Hawea.
Vor dem Haast Pass haben wir noch die Blue Pools welche man nach einem längeren Fussmarsch von der Strasse aus erreicht.
Weiter ging es über den Pass und als wir unten waren eröffnete sich ein herrlicher Blick auf die Berge.
Wir machten auch einen Abstecher zum Meer (Ship Creek), haben aber gleich wieder die Reissleine gezogen als Schwärme von Sandflies sich für unser Blut interressierten. Freundliche Kiwis wollten uns gleich mit Sandfliegenschutz einsprühen.
Entlang der Küste führt die Strasse durch den Regenwald und es ist eine phantastische Vegetation die man da zu sehen bekommt, vor allem die Bäume und Riesenfarne.
Es war schon 18 Uhr als wir in der Fox Glacier Lodge unser Womo einparkten. Und kurz darauf kam doch glatt ein Kea vorbei und schaute sich an, ob es hier was zu holen gibt. Ich habe auch noch ein kleines Video mit Taschenlampe gemacht als der Vogel sich an einem Handtuch vergnügte. Diese Keas haben nur Blödsinn im Kopf. Aber, ein schönes Portrait ist mir auch noch gelungen.
Mittwoch, 05.04.
Und wieder ein schöner Morgen, also ab zum Lake Matheson, den sogenannten „Spiegelsee“. Und er hat uns nicht enttäuscht. Nach einer kurzen Wanderung durch den Regenwald standen wir am Aussichtspunkt, in der Ferne der Mt. Cook und die anderen Berge und vor uns ein fast spiegelglatter See. Traumhaft schön.
Der Weg zum See und zurück führt durch dichten Regenwald und dabei hat sich auch noch jemand an den Lianen als Tarzan versucht.
Faszinierend diese Riesenfarne die es auch noch viel grösser gibt.
Weiter ging die Fahrt zum Fox Gletscher wo wir eine kurze Wanderung Richtung Gletscherende unternahmen, aber bis zur Gletscherzunge war es zu weit und ausserdem hatten wir das Ganze ja schon aus der Luft gesehen. Ebenso beim nächsten Stop, dem Franz-Josefs Gletscher, ein kurzer Stop und dann ging es weiter der Westküste entlang. Auch hier kann man deutlich sehen wie die Gletscher immer weiter sich zurückziehen. Interessant ist auch die Tatsache dass die Gletscher zum Teil bis zu 8 Meter am Tag sich Richtung Tal schieben.
Ein Abstecher nach Okarito war auch nicht umwerfend, aber am Strand wenigstens keine Sandfliegen mehr.
Der Himmel bewölkte sich immer mehr und die Strasse führt endlos durch den Regenwald, abseits der Küste. Kurz vor Ross, in Pukekurea, machten wir noch eine Kaffeepause in einer urigen Bushmen’s Kneipe, Puke Pub genannt.
In Ross haben wir dann beim Empire Hotel unser Womo abgestellt und das war dann genau der richtige Platz um meinen Geburtstag zu feiern. Die Bude voll mit alllen möglichen Leuten, auch 2 junge Deutsche waren mit dabei und wir hatten einen tollen Abend. Nach dem Buffet (ca. 16 €, all you can eat) ging es weiter und ein Kiwi machte dann auch noch Muik auf der Gitarre.
Donnerstag, 06.04.
Nun hat es uns erwischt. In der Nacht begann es zu regnen und das wird heute den ganzen Tag so bleiben. Es blieb nicht so denn es hörte bald auf zu regnen, doch der Himmel blieb Grau in Grau. Es ging immer entlang der Küste zuerst bis Hokitita. Zuerst mal wieder einkaufen, dann die Kleinstadt etwas ablaufen und das Wahrzeichen, den Glockenturm fotografieren.
Weiter ging es nach Punakaiki zu den Pancake Rocks, eine eigenwillige Felsenstruktur die die Natur hier geschaffen hat.
Ein Bild von der typischen Westküste in diesem Abschnitt.
Und dann zum letzten Punkt des Tages, zur Robbenkolonie an der Tauranga Bay. Vom Parkplatz wandert man ein kurzes Stück und von einem Aussichtspunkt kann man im Wasser und auf den Felsen die Robben aus gewisser Entfernung beobachten. Anscheinend gab es jede Menge Jungtiere denn die trieben ihr Unwesen auf den Felsen beim gegenseitigen Kräftemessen. Da war ich mit meiner Videokamera mal wieder im Vorteil denn mit dem Digitalzoom kam ich ganz nah ran, wenn es auch sehr schwierig war. Hier ein kleines Video dazu:
Dann aber ab durch die Mitte denn es wurde kalt und in Westport haben wir wieder einen schönen Campingplatz gefunden.
Freitag, 07.04.
Von Westport ging es nun Richtung Buller Schlucht und da gibt es die längste Swingbridge Neuseelands, mit 110 m Länge. Also rauf auf die Brücke und auf die andere Seite, echt schönes Erlebnis wenn das ganze Ding dann auch ziemlich rumschaukelt, und das alles ziemlich hoch über dem Buller River.
Na, besonders breit ist die Brücke nun gerade nicht.
Nach diesem Abenteuer ging es Weiter nach Mutueka. Der Plan war noch bis zum Cape Farewell zu fahren, doch je weiter wir in diese Richtung fuhren desto dichter waren die Wolken und es war klar, das wird eine Schneiderfahrt die nichts mehr bringt. Also sind wir in Takaka, ca. 45 Km vor dem Ziel umgekehrt um uns in Mutueka einen Campingplatz zu suchen. Dabei muss man aber wieder zurück über den Takaka Hill, einen unwahrscheinlich kurvenreichen und hohen Pass fahren. Ging aber nicht anders weil es keine weiteren Strassen gibt. Hier noch ein Bild von der Passhöhe mit Blick zum Meer und ganz, ganz weit hinten wäre dann die Antarktis !!!
Samstag, 08.04.
Wir fahren nun am letzten Tag unserer Reise über die Südinsel nach Nelson und dann weiter nach Picton wo wir dann am nächsten Tag die Fähre nach Wellington auf die Nordinsel nehmen. Zuerst noch ein Stop in Nelson, very British und Spaziergang über einen Wochenmarkt mit viel Krimskram, aber auch schönen Sachen. Viele Künstler bieten ihre Erzeugnisse an. Dann weiter nach Havelock und über den sehr kurvenreichen aber auch sehr schönen Queen Charlotte Drive an der Küste entlang nach Picton. Wer hier wohnt kann sich glücklich schätzen, ein wunderschöner Teil Neuseelands mit Buchten ohne Ende rund um den Marlboro Sound.
Es war zwar eine vollgepackte Tour und wir sind rund 2600 Km gefahren, aber es war einfach nur schön zu sehen was Neuseeland zu bieten hat: grandiose Landschaften, unkomplizierte Menschen und Begegnungen und noch so vieles mehr was das Leben hier schon sehr entspannt und lebenswert machen würde im Vergleich zu unserer Welt in Europa.
Nelson, unterhalb der Christ Church: mit dem Baum könnte ich viele Winter heizen !!
Im Zentrum von Nelson.
Ca. 10 Km vor Picton: Blick Richtung Marlboro Sound vom Queen Charlotte Drive aus gesehen.
Picton, an der Hafenpromenade.
Natürlich gibt es von dieser Reise sehr viel mehr Bilder und Videoclips, aber hier kann ich nur mit ein paar Bildern einen kleinen Eindruck von dieser Tour vermitteln.
Und nun, weiter geht’s mit der Nordinsel.
Noch ein Tip für Camper: es gibt für die Holiday Top 10 Campingplätze eine „Mitgliederkarte“ für ca. 49 NZ$ zu kaufen. Dafür bekommt man auf jedem Top 10 Platz 10% Ermässigung, meistens noch 250 MB oder mehr gratis Internetvolumen und bei der Fähre von Picton nach Wellington mit „Islander“ nochmals 10% Ermässigung und das waren ca.39 NZ$.